KRZYSZTOF
KOEHLER
Eine, ach, mißlungene pilgerfahrt zu einem bestimmten platz
Durch den wald, den tiefen schlamm (vorher fiel der regen), am rand, dann wieder direkt den weg entlang, hinter mir blieb die tafel mit dem namen der stadt (in der ich noch viele tage verbleiben sollte),
stieg ich auf den berg, dem höchsten der gegend, was nicht heißen soll: hoch hinsichtlich der ordnung, des gebirgs- maßstabes war es eher ein hügel, wie - nun ja - Rysy gegen Morskie Oko.
Setzte mich in eine laube. Überreste von grabungen. Krampfhaft heitere informationen auf rechtecken:
"brutstätte der magie", "betrugsort", (rauch + feuer, blutunterlaufene augen des zauberpriesters ), "tempelstätten", schließlich: " Die Kirche", "besitzlose brüder", denn sie übernahmen
dieses erbe von generationen. Ein zug neubekehrter sammelte sich.
Ich zählte die stunden, mit dem ohr sehnsüchtig erspürend, ob die blätter nicht die niederlage flüsterten (damals war ich eher ängstlich, heute nicht mehr), oder ob ich nicht vernehme das rückzugssignal.
Die kanonen donnerten nicht, noch stieg rauch auf. Die besiegten flohen in den wald, übers meer, zu einem anderen sand.
Es blieben wenige spuren (außer den infotafeln und löchern der ausgrabungen, weiter nichts). Obwohl damals, als das feuer die reste des daches der kirche verbrannte, als die brüder
mit Gottes sakrament in den händen, verschlossen mit einem schrei die mauern der stadt, ob sich da nicht ver- kehrte die karte des schicksals? Und wieder herrschte nur der himmel.
Wieder begann ein regenguß und die uniform durchweichte und die gesamte absurdität dieses ausflugs
(so wie bei den auf scheiterhaufen verbrannten der alte glaube) wurde offenbar.
Was blieb mir noch zu erledigen, selbst mit dem notizbuch in der hand, unter den urlaubern in den ausdünstungen
der langeweile, auf dieser anhöhe? Noch ein halbdeserteur, ein halb-levit beim blaumachen.
Deutsch von Lutz Kornel Anmerkungen: Morskie Oko (Meeresauge): See im Tatragebirge; Rysy: Berg in der Nähe des Morskie Oko Krszysztof Koehler lernte ich in Leipzig zum Poesiefestival "wortlust" kennen. Er wurde 1963 geboren, wohnt in Krakow und arbeitet an der dortigen Universität sowie fürs polnische Fernsehen. Er gehört zu den international bekannten polnischen Lyrikern. Siehe auch den Essay "Die Provinz hebt ihre Köpfe"
Wladyslaw Klepka - Bohdan Kos - Renata Maria Niemierowska - Marek Sniecinski - Jolanta Pytel - Krzysztof Paczuski - Agnieszka Haupe - Katarzyna Jarosz-Rabiej - Anna
Janko
- Maciej
Cislo - Krzysztof Koehler -
Ewa Sonnenberg - Jakub
Malukow Danecki - Urszula
Benka
- Janusz Styczen
- Marek Wojdylo
- Bohdan
Zadura - Henryk
Bereska - Ludmila Marjanska
- Alekzander
Rozenfeld - Urszula
Gierszon - Zbigniew
Dmitroca - Marta
Fox - Waclaw
Oszajca - Rafal
Wojaczek
- Waldemar
Dras - Dominik
Opolski
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