LEIPZIGER LIEDERSZENE
ZUZEITEN DER DDR
LEIPZIGER LIEDERSZENE
ZUZEITEN DER DDR

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Foto: Anja Scholz, 2015

PETRA LUX
PETRA LUX
PETRA LUX


Eine besonders mutige Veranstalter war Petra Lux vom Jugendklubhaus „Jörgen Schmidtchen“.
Sie war die erste in der DDR (auch noch als gefirmte Katholikin!), die es wagte, das erste Frauenzentrum in einer staatlichen Einrichtung zu gründen und Tanzabende für Homosexuelle einzuführen. Dazu bat sie kritischen Geistern, vor allem Liedermachern, die Bühne ihres Hauses.

1983 wurde sie dafür fristlos entlassen.

Sie erhielt aber eine Stelle beim Bezirkskabinett für Kulturarbeit und hatte die Aufgabe, Kompetenzen und Möglichkeiten aller im Umland von Leipzig befindlichen Kultureinrichtungen zu sondieren. Das sah erst einmal nach einer sinnvollen Tätigkeit aus. Als sie nach einem Jahr ihr Ergebnis dem Boss des Bezirkskabinettes Peter Vonstein (IM "Peter") unterbreitete, gab er ihr die Anweisung, für diese Klubhäuser Veranstaltungen militärischen Charakters zu entwerfen, im Wissen darum, dass sie diese Aufgabe verweigern wird. Mit diesem perfiden Jobangebot und der ihr von Stasi-Offizieren mitgeteilten Voraussicht, dass „sie eine andere Arbeit in diesem Lande nicht bekommen werde“, sollte sie mundtot gemacht werden.

Petra Lux machte erst einmal eine Weile gar nichts, fühlte sich „dabei aber so miserabel“, wie sie später erzählte, dass sie selber kündigte. Etwaige Journalistentätigkeiten bis zum Ende der DDR konnte sie nur über Pseudonym oder über Strohmänner tätigen.

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Foto: Anja Scholz, 2015

PETRA LUX

Schon vor der Gorbatschow-Ära 1984 hatte Petra Lux in ihrer Wohnung und auch im Keller, wo sich ihr Mann „Ecki" eine kleine Tischlerwerkstatt eingerichtet hatte, Gesprächsabende und Konzerte kritischer Liedermacher (u.a. Peter Gläser, der im Haus daneben wohnte, Radjo Monk, Jürgen B. Wolff und ich) organisiert, wurde dabei heftig bespitzelt, unter anderem von ihrem besten Freund Sascha. Ihr privates Fotolabor in der Wohnung nutzten ich und andere gelegentlich zur Vervielfältigung von Materialien, für welche wir keine Druckgenehmigungen bekamen.



Mich hat die Unerschrockenheit und Geradlinigkeit von Petra Lux immer sehr beeindruckt.


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Foto: Anja Scholz, 2015

PETRA LUX


Nun war ich gestern zur 20-Jahr-Feier ihres YinYang-Zentrums und war nicht minder angetan.


Außerdem spielte dort ein alter Bekannter: Wolfram Dix, ein Jazz-Drummer, den ich schon in den 70-ern zusammen mit Baby Sommer zu Jazz-Festivals gesehen habe.
Gestern mit seiner Band: Dix-Koch-Breitenbach.
Heute trommelt er besser als Sommer. Damals war es umgekehrt.
PETRA LUX

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Foto: Anja Scholz, 2015
PETRA LUX


Dieter Kalka
6.9.2015


YingYang-Zentrum
Wikipedia
Petra Lux über Joachim Schäfer (folgt)


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